Nur was wir kennen, schützen wir mit Leidenschaft. Als Tierarzt hast du oft direkt mit und in der Natur zu tun. Die Erhaltung unserer Umwelt ist einer DER Aufgaben unserer Zeit. Während du zu Hause vielleicht schon so gut wie möglich umweltbewusst handelst, siehst du dich in der Praxis mit Bergen von Müll und einem immensen Energieverbrauch konfrontiert. Warum sollten deine Bemühungen also vor der Praxistür bleiben? Schließlich hängt die Gesundheit von Mensch und Tier unmittelbar mit den Klimafolgen zusammen. Überzeuge dich selbst: Deine Tierarztpraxis nachhaltiger zu machen, geht leichter als gedacht! Schon kleine Schritte bewirken Großes.
Zum Start haben wir für euch 4 Tipps für den Weg hin zu einer nachhaltigen Tierarztpraxis.
Alles was in den eigenen vier Wänden passiert, funktioniert auch in der Praxis: Stoßlüften, Energiesparlampen, Geräte ausschalten statt Standby-Modus und viele weitere Maßnahmen sind kleine Veränderungen mit großer Wirkung. Berücksichtige vor allem auch die Herkunft und Produktion deines Stroms. Der Umstieg auf Ökostrom aus erneuerbaren Energien reduziert deinen ökologischen Fußabdruck. Noch besser: Bietet dein Gebäude Platz für eine Fotovoltaik-Anlage? So produzierst du eigenen nachhaltigen Strom, den du eventuell sogar ins Netz einspeisen kannst.
Bei der Wahl der Verbrauchsmaterialien sind die “5 R`s” ein guter Leitfaden. Das Motto lautet: “refuse, reduce, reuse, recycle & rot”. Wo können also Wegwerfartikel durch Wiederverwendbare ausgetauscht werden? Möglich sind z. B. sterilisierbare OP-Tücher oder OP-Hauben aus Stoff. Gerade im medizinischen Bereich kann aufgrund der hohen Hygienestandards nicht immer auf Einweg- bzw. Wegwerfprodukte verzichtet werden. Aber was kann recycelt werden? Hierfür ist es wichtig, auf eine korrekte Mülltrennung zu achten. Berücksichtige idealerweise gleich beim Kauf die Recyclingfähigkeit der Produkte und wähle Artikel aus ökologischen Materialien. In unserem Shop für nachhaltigen Praxisbedarf (Verlinkung: https://praxisohneplastik.de/collections) findest du solche Artikel aus den verschiedensten Bereichen.
Beginne im Kleinen: Schon der Verzicht auf Kaffeekapseln oder die Verwendung von einer Wasserkaraffe mit Gläsern statt einem Wasserspender mit Plastikbechern im Wartezimmer reduziert deine Müllmenge ungemein.
Wenig überraschend: Der Verkehrssektor ist einer der größten Verursacher von Treibhausgasen. Ob in den Zoo, auf den Bauernhof oder in den Pferdestall - als Tierarzt bist du häufig unterwegs. Nutzt du für deine Hausbesuche ein E-Auto, reduzierst du die CO2-Emissionen erheblich. Noch ökologischer wird es, wenn du das Auto mit Ökostrom oder Solarenergie aus deiner eigenen PV-Anlage “tankst”. Von einer kostenlosen E-Ladesäule vor deiner Praxis profitieren auch deine Kunden. Für kleinere Strecken kann sogar ein Lastenfahrrad eine interessante Alternative sein.
Antibiotikaresistenzen werden zunehmend zu einer echten Herausforderung für Mensch und Tier. Medikamentenrückstände in der Umwelt stören die natürlichen Ökosysteme erheblich. Umweltschutz bedeutet deshalb auch, die Gabe von Medikamenten präzise und wohlüberlegt zu gestalten. Gesundheitsprävention durch optimale Tierhaltung und die verantwortungsvolle Auswahl der Medikamente durch ausführliche Diagnostik minimieren den Verbrauch und damit die umweltschädliche Auswirkung. Oder wusstest du, dass eine Stunde einer Isofluran-Anästhesie bei einem Hund dem Treibhauseffekt von circa 20 km Autofahrt entspricht? Es lohnt sich also, über Low-Flow-Anästhesie, Lokalanästhesie oder andere Narkosemittel nachzudenken.
Und das Wichtigste: Tue Gutes und rede darüber! Nachhaltigkeit spielt im Leben von immer mehr Menschen eine immer größere Rolle. In Zukunft werden diese Aspekte auch bei der Wahl des Arztes von Bedeutung sein. Kommunizierst du deine nachhaltige Praxisführung offen, grenzt du dich von anderen ab. Damit schaffst du dir eine klare Positionierung. Du gewinnst neue Kunden oder bindest Bestehende zuverlässig an dich. Dein Umgang mit Nachhaltigkeit wird zum Aushängeschild deiner Tierarztpraxis.
Möchtest du deinen Berufsalltag zunehmend umweltfreundlicher gestalten?
Wir unterstützen dich gerne auf deinem persönlichen Weg hin zu einer nachhaltigen Praxisführung. Übrigens: Als Grundlage für gezielte Maßnahmen ist die Berechnung des individuellen CO2-Fußabdrucks deiner Tierarztpraxis spannend.
Nach und nach zieht nachhaltiges Handeln auch in Arztpraxen ein. Gesundheit und Klima liegen eng beieinander. Grund genug, in der Gesundheitsbranche als Vorbild voranzugehen. Gehörst du zu den Vorreitern?